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Funktionstraining

Was ist Funktionstraining?

Mit dem Funktionstraining können MS-Erkrankte regelmäßig im Rahmen der medizinischen Rehabilitation gemeinsam, d.h. in einer Gruppe, trainieren. Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) umfasst das Funktionstraining bewegungstherapeutische Übungen, die in der Gruppe unter fachkundiger Leitung (beispielsweise durch einen Physiotherapeuten) in regelmäßigen Trainingsstunden geübt werden. Funktionstraining ist von den Rehabilitationsträgern als ergänzende Leistung anerkannt.

Zahlreiche Studienergebnisse aus Forschungs- und Förderprojekten haben gezeigt, dass Menschen mit einer neurodegenerativen Erkrankung wie der Multiplen Sklerose sehr von Sport und körperlichem Training profitieren können. Dr. Stephanie Woschek, Ansprechpartnerin für „Funktionstraining bei MS“ beim DMSG-Bundesverband, hat zahlreichen nationale und internationale Studien zum Thema „Sport bei MS“ in den vergangenen Jahren durchgeführt und die Ergebnisse veröffentlicht sowie über den Themenkomplex promoviert.

Die Sportwissenschaftlerin war an der Entwicklung und Durchführung der bereits vielen bekannten „Sportorientierten Kompaktschulung für Menschen mit MS“ (SpoKs) maßgeblich beteiligt. Viele Teilnehmer dieser Kompaktschulungen der vergangenen Jahre berichten über eine Reduktion der Symptomatik und eine Verbesserung der Lebensqualität, da MS-Betroffene mit mehr Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit die Herausforderungen des alltäglichen Lebens meistern. Viele MS-Betroffene wünschen sich ein regelmäßiges Angebot, das von den Rehabilitationsträgern auch anerkannt und finanziell unterstützt („Funktionstraining auf Rezept“) wird.

Warum Funktionstraining bei Multipler Sklerose?

Funktionstraining ist ein Training mit bewegungstherapeutischen Übungen, das speziell für Menschen mit Multiple Sklerose (MS) entwickelt wurde. Regelmäßiges sportliches Training verbessert die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit, kurbelt Nervenwachstum an und wirkt präventiv vor zahlreichen Begleitkrankheiten. In wöchentlich stattfindenden Gruppentrainings unter Leitung speziell geschulter DMSG-Funktionstrainer (z.B. fortgebildete Physio-, Ergo- oder Sporttherapeuten) können Menschen mit MS im Stehen, im Sitzen und/oder mit Hilfsmittel gemeinsam trainieren. Die Übungen werden von den Trainern so modifiziert, dass individuelle Leistungsfähigkeit und Trainingslevels berücksichtigt werden können.

DURCH FUNKTIONSTRAINING KÖNNEN SIE …

  • Ihre Kondition, Koordination und Beweglichkeit verbessern,
  • Ihre Mobilität erhöhen, Gehfähigkeit verbessern, Gehstrecke verlängern,
  • Ihre Leistungsfähigkeit im Alltag erhöhen,
  • Ihre Stimmung verbessern, Selbstbewusstsein stärken,
  • andere Menschen mit MS kennenlernen und sich austauschen,
  • für das selbstständige sportliche Training motiviert werden.

Seit dem 1.1.2023 wird Funktionstraining für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) und anderen Krankheiten des Zentralen Nervensystems unterschiedlicher Ursache (z. B. M. Parkinson) vom DMSG Bundesverband e. V. deutschlandweit in Präsenzgruppen oder online angeboten. DMSG-Funktionstraining als regelmäßiges angeleitetes Gruppentraining kann dabei Körperfunktionen verbessern, MS-spezifische Symptome, wie z. B. Spastik oder Fatigue, lindern und die Lebensqualität steigern. Funktionstraining ist seit vielen Jahren insbesondere im rheumatisch-orthopädischen Bereich etabliert, im neurologischen Setting ist es neu.

Ziele des Funktionstrainings sind:

  • Stabilisierung beeinträchtigter Funktionen,
  • verbesserte Bewegungsfähigkeit und Mobilität,
  • Schmerzverringerung,
  • verbesserte Krankheitsbewältigung und eine langfristige Bindung an den Sport.

Regelmäßiges sportliches Training wirkt außerdem neuroprotektiv, kurbelt Nervenwachstum an und wirkt präventiv vor zahlreichen Begleitkrankheiten.

Information zur Verordnung:

  • Funktionstraining ist (ebenso wie Rehasport) budgetfrei. Funktionstraining erfolgt außerhalb des Heilmittelbudgets und unterliegt damit keiner Wirtschaftlichkeitskontrolle.
  • Funktionstraining wird über den Antrag auf Kostenübernahme „Muster 56“ vom Hausarzt oder Neurologen verordnet. Danach muss die Verordnung der Krankenkasse zur Genehmigung vorgelegt werden.
  • Seit dem 01.01.2023 gilt das neue Muster 56: Zugriff unter www.kbv.de.
  • Vorgehensweise Erstverordnung: Funktionstraining auf dem Muster 56 ankreuzen, Trockengymnastik für 12 oder 24 Monate, 1 oder 2mal wöchentlich.
  • Folgeverordnung ebenfalls über das Muster 56.
  • Funktionstraining schränkt einzeltherapeutische Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie nicht ein. Funktionstraining ist eine ergänzende Maßnahme in der Gruppe („ergänzende Leistung nach § 64 Abs. 1 Nr. 3 und 4 im SGB IX“).
  • Auch Privatversicherte/Selbstzahler können am DMSG-Funktionstraining teilnehmen. Diese können die Abrechnung mit dem Privatrezept bei ihrer Versicherung einreichen.
  • Funktionstraining ist geeignet für MS-Erkrankte mit und ohne sichtbare Einschränkungen. Die Rahmenbedingungen für Funktionstraining sind von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR, 2022) definiert: Zugriff unter
    www.bar-frankfurt.de/aktuelles/details/reha-sport-und-funktionstrainingneue-rahmenvereinbarung-1408.html

In wöchentlich stattfindenden Gruppentrainings unter Leitung speziell geschulter DMSG-Funktionstrainer (z. B. fortgebildete Physio-, Ergo- oder Sporttherapeuten) können Menschen mit MS im Stehen, im Sitzen und/oder mit Hilfsmittel gemeinsam trainieren. Übungen werden so modifiziert, dass individuelle Leistungsfähigkeiten und Trainingslevels berücksichtigt werden können.

Alle Informationen zu Präsenz- und Online-Gruppen findet man unter www.dmsg.de/funktionstraining. Anfragen können auch direkt an die Leitung DMSG-Funktionstraining (Dr. Stephanie Woschek) gestellt werden: .